Ironman Frankfurt 2022 - Rennbericht von Sascha

  26.06.2022

Als ich 2019 als Zuschauer beim Ironman Frankfurt war, stand für mich schnell fest, dass meine erste Langdistanz hier stattfinden soll. Die Atmosphäre am Langener Waldsee vor dem Start und später auf der Laufstrecke hatten mich so fasziniert, dass ich das selber als Teilnehmer erleben wollte. Nach drei Jahren der Vorbereitung war es in diesem Jahr endlich so weit. 

Die Erinnerungen an 2019 waren immer noch so präsent, auch während der ganzen Vorbereitung, was mich sehr motivierte. Gleichzeitig kannte ich die Abläufe und wusste was auf mich zukommt, was mich wiederum etwas beruhigte. Am Sonntagmorgen stand ich dann nicht allzu nervös am Start.

Am Wettkampfmorgen kam dann erstmal die erfreuliche Nachricht, dass mit Neo geschwommen werden durfte. Damit wurde meine angepeilte Schwimmzeit von 1h - 1:05h realistisch. Beim Rolling Start stellte ich mich in den zweiten Block und wartete bis ich an der Reihe war. Dann war es so weit. Noch ein paar Meter in den See reinlaufen und dann schnell in den Schwimmrhythmus finden. Zum ersten Mal gelang es mir, nicht zu hart anzuschwimmen. Die ganzen 3,8 km konnte ich sehr kontrolliert und konstant schwimmen. Dabei konnte ich auch einige Athleten, die vor mir gestartet waren, überholen. Das gab mir Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl, dass das Schwimmen passte. Den Langener Waldsee verließ ich dann nach 1:03h - alles lief nach Plan. 

In der Wechselzone saßen die Handgriffe: Neoprenanzug aus, Helm auf, Verpflegung im Rennanzug verstauen und ab zum Rad. Die ersten 13 km in die Stadt laden sehr zum Ballern ein, da es sehr flach ist. Bei den anstehenden 180 km (bzw. 183 km) wäre das nicht sinnvoll und zielführend. Deshalb hieß es von Anfang an Ruhe bewahren und kontrolliert fahren. Für gewöhnlich hat man beim Rad Wattwerte an denen man sich orientiert. Als ich merkte, dass ich meine Zielzeit auf dem Rad auch mit weniger Watt hinbekomme, habe ich mehr auf die Durchschnittsgeschwindigkeit geachtet. Dadurch konnte ich bei flachen Teilstücken oder bergab etwas Druck vom Pedal nehmen und die Beine für den Marathon schonen. Mit dieser Strategie bin ich ganz gut durch das Radfahren gekommen. Nach 5:26h bin ich dann vom Rad gestiegen und es ging in die Laufschuhe. 

Direkt nach der Wechselzone erwarteten einen jede Menge Zuschauer. Mit voller Euphorie ging es also auf die Laufstrecke. Auch hier galt: nicht zu schnell loslaufen. Ich fand recht zügig meinen Rhythmus und pendelte mich auf einer guten Pace ein, die leicht schneller als der Plan war. An den Verpflegungsstationen hieß es, sich gut zu verpflegen. Bei diesem heißen Wetter war es zudem auch wichtig den Körper gut zu kühlen. Ganze 15 Kilometer hielt das gute Gefühl bei der Pace an. Ab dann wurde es immer schwerer und schwerer - leider etwas zu früh. Da ich immer noch gut in der Zeit lag und einen Puffer hatte, machte ich mir erstmal keine Gedanken und drosselte notgedrungen das Tempo. Bald wurde das Durchlaufen der Verpflegungsstationen zum Spaziergang und es wurde immer mehr Wasser über den Körper geschüttet. Zum Glück konnte ich den Spaziergang auf die Verpflegungsstationen beschränken. Ich hatte aber mental zu kämpfen, dass es dabei auch blieb. Als es auf die vierte und damit letzte Runde ging, fand ich wieder etwas besser in meinen Laufrhythmus und konnte den Marathon noch anständig zu Ende bringen. Nach fast 3:25h laufen, konnte ich dann endlich in den Zielkanal einbiegen und meine erste Langdistanz in 10:04h finishen.

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